Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (AD(H)S) oder Aufmerksamkeits-Defizit-Kultur?

AD_H_S

Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS) oder Aufmerksamkeits-Defizit-Kultur?

1980 ist das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom in das DSM-3 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) aufgenommen worden. Damit wurde eine Verhaltensauffälligkeit als Krankheit deklariert.

Im DSM-5 (2013 ) wird das Syndrom erstmals als Entwicklungsstörung des Nervensystems geführt, wodurch ADS dann definitiv als Erkrankung mit hirnorganischer Ursache festgelegt ist.

In den vergangenen 30 Jahren hat sich vieles getan. Viele Aussagen über ADS sind in Frage gestellt worden, wurden relativiert, revidiert oder verstärkt, erweitert und manche auch ganz verworfen. Es wurden unterschiedliche Perspektiven eingenommen und die pädagogische und therapeutische Landschaft ist vielfältiger geworden.

In dieser Veranstaltung beschäftigen wir uns mit der neueren Hirnforschung (Gerald Hüther) sowie mit therapeutisch-pädagogischen Ansätzen, die mit Perspektivwechsel arbeiten und auf die Potenzialentfaltung ausgerichtet sind. Letztendlich „landen“ wir bei der Aussage des Philosophen Christoph Türcke: „Eine Aufmerksamkeits-Defizit-Störung gibt es nur in einer Aufmerksamkeits-Defizit-Kultur.“